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Ulrich Seidl

Ulrich Seidl:

For over 30 years, Ulrich Seidl has been leading Siemens Industrial Business Units and Divisions across various countries, including the USA, China, South Korea, Switzerland, and Saudi Arabia.
In the early 1980s, he pioneered the introduction of automation technology in the People's Republic of China through universities and institutes. Later, from 1989 to 1994, during an expatriate assignment in China, he established several training and service centers. These centers served as a foundation for the widespread distribution of automation systems through a broad network of authorized service and distribution partners, ensuring that products were sold with comprehensive support.

In the USA, he led the Siemens Process Automation Business Unit, while in South Korea, he managed the Siemens Division of Automation & Drives (formerly A&D).

In Switzerland, he was responsible for Siemens Fire Safety Business Units across Asia, the Middle East, and Latin America.

In Saudi Arabia, he led the Siemens Division of Building Technologies (BT). He was also responsible for managing relationships with Saudi Basic Industries Corporation (SABIC), the fifth-largest chemicals company in the world. In this role, he reported directly to the Siemens Board in Munich.

Beschissen und betrogen

by Ulrich Seidl- Jan 2017

Heutzutage kannst du wirklich keinem Menschen mehr vertrauen. Wenn du einkaufen gehst, musst du damit rechnen, dass dir irgendetwas angedreht wird, das nichts taugt.

Neulich wollte ich ein richtig schönes bayerisches Pichelsteiner zubereiten. Dafür braucht man drei Sorten Fleisch: Rind, Schwein und Kalb. Also bin ich in die Stadt auf den Markt, weil es dort angeblich noch Metzger gibt, die selbst schlachten und das beste Fleisch anbieten. Nachdem ich das Fleisch besorgt hatte, habe ich es im Topf angebraten. Aber weißt du, am Ende war fast nichts mehr davon übrig! Ich habe es wirklich nicht zu stark angebraten, sondern versucht, es schonend mit Zwiebeln anzuschmoren – so, wie man es eben daheim macht. Doch vom Fleisch blieb fast nichts mehr übrig, nur ein paar kleine Überreste. Das war überhaupt nicht mehr genießbar, nur noch faseriges Zeug.Das Einzige, was mir dann für das Mittagessen blieb, war eine bunte Auswahl an Gemüse, die ich aus meinem eigenen Garten geholt hatte. So sieht’s aus, Sepp. Man wird überall beschissen und betrogen. So ist es halt.

Digitalisierung im Gesundheitswesen

by Ulrich Seidl- Jan 2017

Du, neulich musste ich meine Frau ins Krankenhaus bringen. Der Termin für die Aufnahme war schon Wochen vorher festgelegt. Bei der Anmeldung ging es zu wie an einer Hotelrezeption. Da saßen bestimmt zwei oder drei Damen am Computer, beschäftigt mit dem Ausfüllen und Ausdrucken von Formularen. Nachdem die Versicherungsdaten und persönlichen Angaben erfasst waren, wurde ein Formular nach dem anderen ausgedruckt und meiner Frau zur Unterschrift vorgelegt – ohne ihr groß Zeit zu geben, zu verstehen, was sie da überhaupt unterschreibt. Da war alles dabei: der DRG-Entgelttarif (mehrere Seiten), Patienteninformationen zu wahlärztlichen Leistungen, die Wahlleistungsvereinbarung, eine Vereinbarung für den Fall, dass der Wahlarzt verhindert ist, und sogar ein Antrag für die Wahlleistung „Internet“. Zusätzlich gab es noch Patienteninformationen zum Entlassungsmanagement, ein Merkblatt zur Zuzahlungsverpflichtung und eine Zahlungsaufforderung für gesetzlich Versicherte, sowie ein weiteres Merkblatt zur Patientenbefragung.

Nun, alles schön und gut. Aber heutzutage versucht sich doch jeder unter dem Deckmantel der Digitalisierung zu profilieren, und da frage ich mich, warum die Digitalisierung im Gesundheitswesen, insbesondere bei der Krankenhausanmeldung, noch nicht richtig angekommen ist. Warum digitalisiert man die Anmeldeformulare für einen geplanten Krankenhausaufenthalt nicht und schickt sie dem Patienten vorab zur Durchsicht?

Vorteile:
a) Der Patient kann den Inhalt genau durchlesen und weiß dann bereits, was er bei der Anmeldung im Krankenhaus noch klären möchte bzw. in welche Leistungen er einwilligt.
b) papierlose Formulare sparen Zeit und Kosten
c) Bereits digital vom Patienten bestätigte Formulare können vom Krankenhaus archiviert werden. Bei einem erneuten Krankenhausaufenthalt müssen sie, sofern sich die Daten nicht geändert haben, nicht erneut bearbeitet werden.
d) Durch die erzielte Steigerung der Effizienz bei der Aufnahme, Entlastung der Krankenhäuser von steigenden Personalkosten sowie Entlastung der Versicherten mit dem Ziel Krankenversicherungsbeiträge zu mindern.

Das Thema Datensicherheit kann vorab durch die Einwilligung zur Datenverarbeitung, das Widerrufsrecht und entsprechende Informationen geklärt werden.

Bereits bei nur 10 % Zustimmung (1,8 Millionen) der 18,9 Millionen Patientinnen und Patienten, die im Jahr 2017 stationär in allgemeinen Krankenhäusern behandelt wurden (Quelle: Statistisches Bundesamt), und einer Zeitersparnis von 5 Minuten pro Anmeldung (konservativ geschätzt) sollte sich ein nennenswerter Ersparnisbetrag ergeben.

Bei meiner Frau war es so: Da sie mehrmals kurz hintereinander für einige Tage ins Krankenhaus musste, wiederholte sich der Anmeldeprozess insgesamt dreimal. Die bereits bei der Erstaufnahme erfassten persönlichen Daten wurden bei den folgenden Einweisungen jedes Mal erneut aufgenommen. Die zur Unterschrift ausgehändigten Formulare der Erstaufnahme wurden ebenfalls wieder neu bearbeitet, ausgedruckt, zur Unterschrift vorgelegt und als Kopie mitgegeben. Es handelte sich dabei nicht nur um zwei oder drei Seiten, sondern um einen kleinen Stapel Papier. In einem anderen Krankenhaus vor drei Jahren wiederholte sich dieser Prozess sogar sechsmal. Die Kopien füllen mittlerweile einen halben Ordner.

An anderen Orten ist man im Bereich der Digitalisierung im Gesundheitswesen schon viel weiter. In Saudi-Arabien zum Beispiel gibt es seit geraumer Zeit keine Papierrezepte vom Arzt mehr. Dort erhält man eine eindeutige Nummer, mit der man in die Apotheke geht und seine Medikamente abholt. Ich bin mir sicher, dass auch der Anmeldeprozess in den Krankenhäusern dort ähnlich digital abläuft.


ONLINERS and OFFLINERS

by Ulrich Seidl- Jan 2017

Digitalization is spreading throughout our society, dividing people into ONLINERS (those who are digitally active online) and OFFLINERS (those who are refusing digitalization and hence offline). ONLINERS have embraced digital technologies across all major societal and personal activities, using PCs, notebooks, or smartphones. They engage with a wide range of social media platforms, such as WhatsApp, Facebook, and Twitter, to name a few. They search and comment on hashtags, tweet, share, and communicate freely, avoiding mailing costs, ordering eyeglasses and medicine online, taking advantage of the best shopping deals, and regularly comparing car insurance, train and flight tickets, as well as cell phone and energy providers over the Internet. Millions of ONLINERS have mastered digitalization, earning money through advertisements and saving hundreds of euros or dollars each month simply by maximizing the opportunities the web offers.

Not so with the OFFLINERS. Many lack the knowledge or ability to navigate the digital landscape. In fact, a significant number of them are likely older, without support, and not skilled enough to manage digitalization in the way ONLINERS do.

Digitalization in our society brings both new challenges and opportunities, but it does not offer equal advantages to everyone. If it is not simplified and supported adequately, those who are offline may suffer the most from digitalization. They are likely to bear the brunt of its impacts. The divide between those who are online and those who are not appears to be widening each day.


Fortsetzung folgt

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