Autor: Ulrich Seidl




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Korea und der Einfluss des Konfuzianismus

Einfluss des Konfuzianismus auf die koreanische Gesellschaft

Korea gilt vermutlich als das konfuzianischste aller asiatischen Länder, obwohl die Wurzeln des Konfuzianismus in China liegen. Seit Jahrhunderten prägt diese Lehre die asiatische Kultur und Gesellschaft und beeinflusst den Alltag in Ländern wie China, Japan, Singapur, Vietnam, Taiwan und insbesondere in Korea. Zu den Werten des Konfuzianismus, die mir bekannt sind, gehören Respekt vor Autoritäten und älteren Menschen, die Verehrung der Eltern und Ahnen, Gehorsam, Freundlichkeit, Fleiß und gegenseitige Hilfe. Viele dieser Werte begegnen einem sofort, wenn man das Land betritt. Zum Beispiel verneigt man sich bei der Begrüßung tief, und beim Händedruck mit dem Chef oder älteren Personen legt man die linke Hand an den rechten Arm. Dieses Ritual findet auch beim gemeinsamen Essen Anwendung, wenn man das Glas erhebt. Je höher der Rang des Gegenübers, desto höher platziert man die linke Hand am rechten Arm.


In der Chosun-Dynastie trugen die Koreaner Kleidung mit langen und weiten Ärmeln. Wenn sie sich gegenseitig Getränke einschenkten, mussten sie ihre Ärmel festhalten. Damals musste jeder Rechtshänder sein (Linkshänder wurden durch strenge Schulung gezwungen, rechtshändig zu werden). Daher hielten die Menschen beim Einschenken automatisch mit der linken Hand ihren rechten Ärmel fest. Heutzutage ist das nicht mehr nötig, aber es hat sich als höfliche Geste in der koreanischen Gesellschaft etabliert. Es war auch sehr unhöflich, beim Sitzen mit Älteren oder Respektspersonen am Tisch ihnen direkt in die Augen oder ins Gesicht zu schauen. Der Kopf sollte leicht gesenkt sein. Die koreanische Trinkkultur spiegelt all diese Dinge wider. Darüber hinaus wurde der Handschlag als Gruß von Menschen aus dem Ausland eingeführt. Die Koreaner haben dabei ihre eigene Methode angewendet (die linke Hand unter das rechte Handgelenk oder den rechten Ellbogen zu legen), um beim Handschlag Respekt zu zeigen (sehr hierarchisch!).


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View from the Hyatt Hotel towards Hannam dong Bridge and Itaewon

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View from the Hyatt Hotel towards Namsan Tower

Beschreibung des Bildes

Spring in Seoul


Ein gutes Beispiel für die Verehrung der Eltern in Korea kann ich anhand eines alten Freundes, Du Ill, erläutern. Er fühlt sich bis heute verpflichtet, seine Eltern finanziell zu unterstützen und ihnen das zurückzugeben, was sie ihm während seines Studiums in Deutschland und seiner anschließenden Promotion ermöglicht haben. Ich treffe ihn regelmäßig, und einmal erzählte er mir, dass er für seinen mittlerweile 80-jährigen Vater ein neues Auto gekauft habe. Für ihn war das selbstverständlich. Zudem weiß ich, dass er einige seiner Geschwister monatlich mit Geld unterstützt – ein Ausdruck konfuzianischer Nächstenhilfe.


Obwohl China das Ursprungsland des Konfuzianismus ist, hat es sich im Vergleich zu Korea ganz anders entwickelt. Der Individualismus hat das Land heute fest im Griff. Nach all den Revolutionen und Umbrüchen, insbesondere der brutalen Kulturrevolution, ist das persönliche Wohl der modernen Chinesen das Wichtigste; Staat und Gesellschaft spielen kaum noch eine Rolle. In Korea hingegen arbeitet man für eine Firma und identifiziert sich stark mit ihr. In China haben viele Arbeitnehmer keinen persönlichen Bezug zu ihrem Arbeitgeber – ob sie für diese oder jene Firma arbeiten, ist ihnen meist egal.


Der Wohlstand in Korea und anderen asiatischen Ländern lässt sich teilweise auf die konfuzianische Lehre zurückführen. Der Fleiß der Koreaner ist bekannt: Sie geben ihr Bestes, um sowohl den eigenen Wohlstand als auch den der Firma zu sichern und zu steigern. Dies zeigt sich besonders im internationalen Anlagengeschäft. Firmen wie Daelim, Hyundai, LG oder Hanwha – um nur einige zu nennen – gehören zu den Spitzenreitern. Sie bieten Preise an, die andere Anbieter überraschen. Kein Wunder, denn Koreaner arbeiten, wenn nötig, auch bis spät in die Nacht, um niedrige Margen weiter zu optimieren.


Ein stark ausgeprägter Nationalstolz ist ein weiteres charakteristisches Merkmal der Koreaner. Dieser Stolz spiegelt sich in ihrer Vorliebe wider, die eigene Wirtschaft zu unterstützen, was es für ausländische Unternehmen schwer macht, in Korea Fuß zu fassen. Auch der koreanische Staat fördert gezielt die lokale Wertschöpfung.


Zurück zum Konfuzianismus: Durch den Kapitalismus hat sich leider eine gewisse Doppelmoral entwickelt, die sich vor allem im Umgang mit älteren Menschen zeigt. Was mein Freund Du Ill für seine Eltern tut, wird wohl auch in Korea nach und nach verschwinden, wie es in vielen Teilen der Welt bereits der Fall ist. Trotzdem findet man hier immer noch eine Gesellschaft, die sich, wenn nötig, gemeinschaftlich für das Wohl des Landes einsetzt. Ein bemerkenswertes Beispiel dafür ist die Asienkrise 1997/98, in deren Folge viele Koreaner sogar ihre Eheringe spendeten.


Note: Filial Piety is a key virtue in many cultures, especially in Confucianism, that emphasizes respect, care, and obedience towards one's parents and elders. The term originates from the Chinese concept "xiào" (孝), which is central to Confucian philosophy and values.


Key Aspects of Filial Piety:


Respect and Reverence:
Children are expected to respect their parents and elders, showing them honor in words, actions, and attitudes.
Obedience:
Children should obey their parents' wishes and decisions, and consult them on important matters in life, like marriage, education, or career.
Care and Support:
Filial piety involves taking care of parents in their old age, ensuring their well-being, and providing financial or emotional support if needed.
Mourning:
A child should properly mourn the death of parents, often observing rituals or traditions that honor their memory.
Sacrifice:
At times, filial piety can require personal sacrifice, as children are expected to put their parents' needs above their own desires or ambitions.

Confucianism: In Confucian thought, filial piety is considered the root of moral behavior. Confucius emphasized that a harmonious society starts with the family, and one's duty to their parents and ancestors. East Asian Societies: Filial piety plays a major role in shaping family dynamics in China, Japan, Korea, and other East Asian countries, influencing legal systems, social expectations, and everyday life. Religious Influence: In many religious traditions, honoring one's parents is seen as a moral duty or even a divine commandment. In Christianity, the Bible's Ten Commandments include, "Honor your father and mother." Modern Interpretation: While filial piety has traditionally emphasized strict obedience and sacrifice, in modern times, interpretations vary. Some view it as maintaining respect and care without the rigid hierarchies of the past. The challenge in modern societies often revolves around balancing traditional filial obligations with contemporary values of individualism and autonomy.

Source Filial Piety : Explained by ChatGPT, 2024.

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